Eine Erleichterung für viele Patienten: Der Aortenklappenersatz mit einem Katheter und ohne chirurgischen Eingriff ist auch für jüngere und risikoärmere Patientinnen und Patienten geeignet. Das ist das Ergebnis einer deutschlandweiten Studie unter Federführung des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).

Die kathetergestützte Therapie der Aortenklappenstenose (TAVI) ist im Vergleich zum chirurgischen Aortenklappenersatz schonender und wurde deshalb bisher vor allem bei Patienten im höheren Alter mit vielen Begleiterkrankungen und einem hohen Operationsrisiko durchgeführt. Doch auch die kathetergestützte Methode ist nicht ohne Risiken. Zum Beispiel kann sich das Risiko erhöhen, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden, und es fehlten Langzeitbeobachtungen zur Haltbarkeit der TAVI-Herzklappen.

Verglichen wurde deshalb das chirurgische Therapieverfahren mit der kathetergestützten TAVI-Methode bei Patienten mit mittlerem bis geringerem Operationsrisiko. Erstmalig wurden TAVI- und chirurgische Herzklappen verschiedener Modelle und Hersteller verglichen. Dazu wurden an 38 deutschen Herzzentren insgesamt 1.414 Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen. Im weiteren Verlauf werden die Überlebensraten der Patienten über fünf Jahre erfasst. Ziel der Studie ist es, die beste Behandlung für die Patienten zu ermitteln.

Die Studie zeigt nun, dass der kathetergestützte Aortenklappenersatz auch für jüngere Patienten eine gleichwertige Alternative zum chirurgischen Eingriff bedeutet: Die Gesamtsterblichkeit und das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, lag ein Jahr nach dem Eingriff um 47 Prozent geringer als bei Patienten mit chirurgischem Aortenklappenersatz. Zudem konnten die Patienten nach der kathetergestützten Therapie das Krankenhaus schneller verlassen und wiesen insgesamt eine bessere Lebensqualität auf.

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