Roland Sühsmuth ist 62 Jahre alt. Im November 1994 wurde ihm nach einer schweren Endokarditis die Aortenklappe und die Mitralklappe ersetzt. Nach einer erfolgreichen Behandlung und anschließender Reha, war er bereit, seinen gewohnten Alltag wieder aufzunehmen. Privat und beruflich lief es für ihn in den nächsten Jahren gut, auch um seine zwei Söhne konnte er sich weiterhin ohne Probleme kümmern.

Im Jahr 2019 änderte sich sein allgemeiner Gesundheitszustand jedoch schlagartig. So äußerten sich kurzerhand Symptome wie Kurzatmigkeit beim Treppensteigen, Blut im Urin und schlechte Blutwerte. Eine zweite OP wurde nach einem Ultraschall, der ein Leck an der Nahtstelle seiner Mitralklappe zeigte, unumgänglich. Seine Operation fand dann im November 2019 statt. Im Vergleich zu seiner ersten Operation 25 Jahre zuvor, konnte Roland Sühsmuth in diesem Fall bis zum Tag der Operation Ruhe bewahren und die Situation gut verarbeiten.

Nach der Operation erhielt er zunächst die beruhigende Nachricht, dass die Ärzte seine Mitralklappe wieder fixieren und die Aortenklappe von Auflagerungen befreien konnten. Die künstliche Herzklappe aus der vorherigen Operation konnte er also behalten. Da sich jedoch seine Aorta im Verlauf der letzten 25 Jahre stark vergrößert hatte und dünnwandig geworden war, wurde sie durch ein Kunststoffstück ersetzt. Und weil sein Herz auch nach fünf Tagen Wartezeit nicht in den Sinusrhythmus fand, wurde ihm außerdem zehn Tage später ein Schrittmacher implantiert, der ihn seither ohne Probleme unterstützt.

Trotz Komplikationen konnte Roland Sühsmuth das Krankenhaus nach zweiwöchigem Aufenthalt wieder verlassen. Anschließend begab er sich in eine Anschlussheilbehandlung (AHB).

Mitte Dezember kehrte er leistungsfähig und gut gelaunt nach Hause zurück. Er ist zwar weiterhin von einer medikamentösen Behandlung abhängig, kann jedoch die zwei Stockwerke seiner Wohnung ohne Kurzatmigkeit bewältigen und erlebt auch sonst, sei es privat oder beruflich, keinerlei Probleme oder Einschränkungen in seinem Alltag.

„Für mich ist es selbst erstaunlich, dass ich knapp sechs Wochen nach der OP vorm Rechner sitze und diese Zeilen verfasse. Mir ist nach den vielen Jahren bewusst, dass dies nicht die Regel ist und es Patienten gibt, bei denen der Heilungsfortschritt nicht ganz geradeaus verläuft.“